Der Buddhismus spielt eine bedeutende Rolle im Alltag der Kambodschanerinnen und Kambodschaner und hat tiefe Wurzeln in ihrer Kultur und Geschichte. Er hat die Philosophie, Kunst, Architektur und viele Aspekte des täglichen Lebens geprägt.
Wichtige Grundpfeiler im Buddhismus sind Toleranz und Mitgefühl, er lehrt die Bedeutung der Güte, der Gerechtigkeit und des Respekts gegenüber allen Lebewesen. Ein wichtiger Einfluss des Buddhismus auf die kambodschanische Gesellschaft ist auch seine Rolle in der Bildung.
Ich habe unsere stellvertretende Direktorin Chhorvy befragt wie man Mönch werden kann, denn ein Junge aus dem Kinderdorf Tani lebt seit vielen Monaten bei den Mönchen. Es ist relativ einfach und für die Entscheidung, Mönch zu werden gibt es viele Gründe:
Oft liegt es an der Tradition – ein Familienmitglied, das Mönch wird, bringt der Familie Ansehen und Verdienst. Oft sind die jungen Männer aber nur vorübergehend Teil einer Mönchsgemeinschaft.
Chhorvy erzählt, dass es aber auch andere Gründe gibt: z. B. weil die Eltern verstorben sind, sehr arm sind oder nicht genug Geld für einen Schulbesuch haben. Kinder können bereits im Alter von 5 Jahren mit den Mönchen leben und eine mehrstufige Ausbildung erhalten. Sie lernen zunächst Lesen und Schreiben und befassen sich später in anderen Lektionen mit dem Buddhismus. Sie müssen nicht für immer Mönche bleiben, sondern können später auch an öffentlichen Schulen weiterlernen oder studieren.
Manchmal nutzen Eltern die Gemeinschaft der Mönche im Tempel aber auch quasi als Internat und Erziehungseinrichtung für ihre Jungen. Wenn sich die Kinder in der Familie unangepasst verhalten, unhöflich sind, lügen, nicht lernen wollen oder sich den Verhaltensvorstellungen ihrer Eltern widersetzen, dann vertrauen manche den Mönchen ihre Jungen an und hoffen, dass sich deren Einstellung ändert. Häufig gelingt das sehr gut und das Leben bei den Mönchen bringt die Kinder oder Jugendlichen auf den richtigen Weg.
Buddhismus ist im Leben der Khmer ein natürlicher Bestandteil. Er ist in Kambodscha volkstümlich und bunt und vielleicht gerade deswegen so verbreitet und akzeptiert.
Hermann Gmeiner
„Ich weiß nichts Besseres, einem Kind zu helfen, als ihm eine Mutter zu geben, Geschwister zu geben, ein Haus, ein Dorf zu geben“
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Ziel des Projekts „Tani – Perspektiven für Kinder in Kambodscha“ ist es Waisen- und bedürftigen Kindern ein Leben in einem sicheren Zuhause, Zugang zu Bildung und ein kindergerechtes Aufwachsen zu ermöglichen.