Während man in Österreich eine ganz gute Vorstellung von der chinesischen, thailändischen und vietnamesischen Küche hat, ist über die kambodschanische Küche wenig bekannt. Auch in Reiseführern und online Blogs wird das Kapitel „Küche in Kambodscha“ oft nur kurz behandelt. Doch die kambodschanische Küche hält einige Leckerbissen bereit.
Alltagsküche im Kinderdorf
Die Gerichte werden in der Khmer-Küche tendenziell weniger gewürzt und mit weniger Kräutern versehen als bei den Nachbarn in Thailand und Vietnam. Stattdessen kann jeder, dank kleiner Schälchen mit Chilisauce, Fischsauce oder Prahok am Tisch, selbst die Schärfe der Mahlzeit bestimmen. Schon zum Frühstück essen die Kinder im Kinderdorf Tani Reis, Ei und dazu jede Menge Chilisauce. Mittags und abends gibt es für alle eine riesen Portion Reis und dazu oft Suppe mit Gemüse, Fleisch oder Fisch. Eine beliebte Nachspeise ist Num Pra Pey Ny. Klebereis mit Kokosnuss- oder Bananenstücken in Bananenblätter verpackt.
Wer zwischendurch hungrig ist, kauft sich bei einem der Stände an der Straße einen Snack: Nudelsuppe, Teigtaschen, panierte Hühnerbeine oder Süßwasserschnecken. Abends gehen die älteren Burschen auch gerne selbst auf die Jagd und kehren mit allerlei Khmer-Snacks zurück. Die Süßwasserkrabben, Vögel, Schlangen, Schnecken, Heuschrecken, Frösche und vieles mehr bereiten die Mädchen am nächsten Tag zu und abends wird gemeinsam gegessen.
Festtagsküche
An besonderen Tagen gibt es Lok Lak, eines der traditionellen Khmer Gerichte. Die Kids lieben die Mahlzeit, bei der Rindfleischstücke auf einem Salat- und Zwiebelbett angerichtet und mit einer Zitronen-Pfeffer-Sauce verfeinert werden. Bei Festen kochen die Arbeiter Enten oder sogar Spanferkel und sorgen damit für stundenlange Unterhaltung im Kinderdorf. Generell ist eine Mahlzeit ohne Fleisch im ländlichen Kambodscha nicht vollständig, ist es doch ein Zeichen von Wohlstand und ein Kraftspender für die Arbeit am Feld.
Süße Durstlöscher
Während man in Kambodscha wenig Süßspeisen isst, können Getränke gar nicht süß genug sein. Ein typisches Getränk ist der Zuckerrohrsaft. Er wird am Straßenrand von Verkäufern mit kleinen fahrbaren Ständen angeboten. Die Zuckerrohrstangen werden dafür durch eine Presse geschoben, der Saft oft aus Plastikbeutel getrunken. Auch die süßen Softdrinks der großen Konzerne sind sehr beliebt. Beim geselligen Zusammensein greifen die Kambodschaner gerne zu Bier, das meist in Sihanoukville oder Phnom Penh gebraut wird und direkt aus der Dose getrunken wird. Wein hat in Kambodscha hingegen gar keine Tradition.
Anfangs, sind die großen Mengen Reis und die exotischen Tiere für viele Freiwilligen eine große Umstellung. Doch nach einigen Monaten gehört auch für die Österreicher Reis in Kambodscha einfach zu jeder Mahlzeit dazu und nach dem Ausflug nach Phnom Penh fühlt sich das Essen im Kinderdorf wie Heimkommen an.
Hermann Gmeiner
„Ich weiß nichts Besseres, einem Kind zu helfen, als ihm eine Mutter zu geben, Geschwister zu geben, ein Haus, ein Dorf zu geben“
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Ziel des Projekts „Tani – Perspektiven für Kinder in Kambodscha“ ist es Waisen- und bedürftigen Kindern ein Leben in einem sicheren Zuhause, Zugang zu Bildung und ein kindergerechtes Aufwachsen zu ermöglichen.