Ursula Beyer, die momentan in unserem Kinderdorf ist, hatte die Hausmütter um einen kleinen Spaziergang mit ihr und den Kindern gebeten. Chanthou sah das gleich als Chance, uns die neue Pagode mit ihren 200 Stufen den Berg hinauf zu zeigen.
Nachdem die Hausmütter den Remork mit Essen und Getränken gefüllt hatten, fielen die ersten Zweifel, dass das ein kurzer Spaziergang werden würde. Was sich Ursula als kurzes Frischluft-Schnappen mit den Kindern vorstellte, endete mit dem halben Kinderdorf gestrandet im Nirgendwo – und vielen lachenden Gesichtern.
Der Remork wurde beladen und im nächsten Moment saßen viele Kinder, Hausmütter und auch wir Zivildiener mit oben.
Mit der Nachmittagssonne im Rücken fuhr unsere schlussendlich 5 Fahrzeuge starke Karawane in Richtung Osten. Wir wollten unbedingt den Sonnenuntergang vom Berg aus sehen, nachdem wir aber erst recht spät losgefahren waren, war es ein Rennen gegen die Zeit. Kurz vor der Pagode erschwerte uns ein Platten dieses Ziel noch mehr.
Mitten im Nirgendwo schoben wir den Remork zu einer Werkstatt, bei der erst einmal um den besten Typ und Preis des Reifens verhandelt werden musste. Während man sich einigte, wurden das Essen und die Getränke per Moped den restlichen Weg zur Pagode gebracht. Der Reifen musste natürlich erst angeliefert werden, weshalb der Rest von uns den restlichen Weg zur Pagode zu Fuß zurücklegte.
Nach vielen Hürden bekamen wir doch noch die letzten Sonnenstrahlen vom Berg aus zu sehen und alle waren glücklich, als sie das wunderbar riechende Essen endlich verkosten durften. Währenddessen wurde unser Gefährt repariert und wir hatten nach vielen Fotos und Selfies eine gute Heimreise.
Der „Spaziergang“ hätte eigentlich nicht besser verlaufen können und wird sicher allen in Erinnerung bleiben!
Raffael Wendlinger
Auslandsdiener in Kambodscha