Vom Schnee in die Tropenhitze

Vom Schnee in die Tropenhitze

Eine Reise von Österreich nach Kambodscha bedeutet gerade im europäischen Winter eine riesen Umstellung! Von Schnee, Weihnachtskeksen und Natur im Winterschlaf hinein in die Hitze zu Reis, exotischen Früchten und lebhafter Tierwelt. Von Österreich nach Kambodscha zu reisen, heißt auch von einem Industrieland im Überfluss in ein Land zu reisen, in dem saubere Trinkwasserversorgung, Strom und Straßen noch keine Selbstverständlichkeit sind. Die Gegensätze sind enorm.

Die ersten Schritte in Tani
Doch wie bereits zahlreichen Freiwilligen vor mir, wurde mir im Kinderdorf Tani ein sehr herzlicher Empfang bereitet, der das Ankommen in der neuen Kultur einfach macht. Gleich in der ersten Woche besuchte ich mit Raffael die prächtige Pagode und den quirligen Markt. Langsam lerne ich die Namen der Kinder, verstehe von Tag zu Tag die Bräuche und Verhaltensregeln besser und probiere unzählige unbekannte Früchte und Speisen. Besonders die Zeit mit den Kindern und Teenagern – egal ob im Unterricht oder in der Freizeit – macht großen Spaß. Mit großer Geduld helfen sie bei den ersten Khmer-Sprechversuchen, üben begeistert Yoga mit mir und möchten sogar freiwillig Englisch-Unterricht, um die „Neue“ etwas kennenzulernen ?

Ein Rucksack voller Ideen
In den nächsten acht Monaten möchte ich meine Erfahrung im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Nachhaltigkeit für Tani einsetzen: Facebook, Website und andere Kommunikationskanäle mitbetreuen, mit den Kids Englisch üben und einige Umweltprojekte umsetzen. Ich hoffe es gelingt mir hier rasch voll anzukommen, den Alltag in Kambodscha kennenzulernen und neue Freundschaften zu knüpfen. Die erste Herausforderung ist es mit der Hitze klarzukommen.

Lebhafte Natur trotz Trockenheit
In Kambodscha herrscht aktuell Trockenzeit (von ca. November bis März). Die Felder rund um das Kinderdorf sind braun und die grasenden Kühe suchen meist vergeblich nach ein paar saftigen Bissen. Gleich in meiner ersten Woche haben wir mit den Kindern einen kleinen „Ausflug“ zum Heu einholen gemacht – ein schweißtreibendes aber sehr lustiges Erlebnis. Die Natur ruht trotz Hitze aber nicht. Das merkt man beim ersten Schritt in das Kinderdorf. Die Vielzahl an Krabbeltieren, Schmetterlingen und fliegenden Insekten ist beeindruckend. Für mich war das anfangs gewöhnungsbedürftig, denn es kommt regelmäßig vor, dass man im Zimmer oder im Bad auf kleine oder größere Mitbewohner trifft, doch schon nach kurzer Zeit gehört das einfach dazu.

Ich freue mich auf viele spannende Begegnungen und auf die schönen Momente, die ich in Tani erleben werde.
Lisa Tamina Panhuber

15. Besuch im Kinderdorf

15. Besuch im Kinderdorf

Liebe Paten, liebe Freunde unseres Kinderdorfes, liebe Leser,

heute möchte ich Ihnen sehr gern wieder einmal von meinen Erlebnissen in Kambodscha erzählen.
Erstmals habe ich 2 Monate in diesem schönen Land verbracht. Die meiste Zeit war ich in unserem Kinderdorf in Tani. Es war mein 15. Besuch dort, ein wirklich besonderer!

Ich habe über all die Jahre hinweg unsere Kinder aufwachsen sehen und erinnere mich an erste Begegnungen mit ihnen. Damals haben wir zusammen gespielt, gemalt, waren spazieren …sie waren noch klein, sehr jung und sehr bedürftig.
Ich habe Ihnen immer wieder einmal von diesen Besuchen über dieses Portal davon erzählt.
HEUTE gibt es anderes, ganz viel Neues und Schönes zu erzählen.

Zu Beginn meines Aufenthaltes in Tani waren noch Ferien. Die Kinder hatten Zeit und Lust auf Abenteuer und Spaß – gleich unseren europäischen Ferienkindern. Wenn ich im Kinderdorf bin, habe ich auch nach so langer Zeit des Fernseins immer gleich Lust darauf, etwas Schönes zu unternehmen. Etwas Schönes ist für mich zum Beispiel ein Spaziergang mit interessierten Kindern, eine Wanderung in die nähere Umgebung… Das habe ich einigen Kindern gesagt und schon waren einfach ALLE im Kinderdorf dafür zu begeistern. Aber nicht, wie ich mir das so dachte…Oh nein, in Kambodscha ist man viel flexibler, spontaner und einfallsreicher als bei uns! Im Nu wurde unglaublich viel Reis gekocht, unser Remork mit Nötigem beladen (dazu gehörte auch die unvermeidliche Musikanlage) und ohne viel „Gewese“ machten wir uns alle auf den Weg zu einer schönen Pagode – unser Ziel(aber eben nicht als Spaziergänger, denn Kambodschaner lieben es, jederzeit irgendwie zu fahren). Wer nicht mehr auf den Remork passte, fuhr mit anderen Gefährten hinterher.
Unterwegs gab es Pech und Pannen, aber immer Optimismus und ganz viel Spaß!

So begann meine Zeit im Kinderdorf, richtig, richtig schön!
So sollte es auch weitergehen, denn im Oktober begann für 6 unserer Jugendlichen ihre Ausbildung bei Don Bosco in Kep. Nun ist das nicht so wie bei uns. Vorbereitungen darauf sind ganz anders! Alle erforderlichen Prüfungen wurden bestanden, Aufnahmebedingungen erfüllt. Internat bei Don Bosco war für Mädchen und Jungen geordert. ABER, liebe Paten, ich wusste bislang nicht, dass es fast einen ganzen Hausstand erfordert, dieses Internat auch beziehen zu können! Ganz anders als bei uns mussten wir nun vom Handtuch bis zum Mülleimer alles zuvor für jedes Kind einkaufen.


Ich habe unsere jungen Leute ja soooo gern nach Kep, ihrem zukünftigen Ausbildungsort, begleitet. Wusste ich doch, dass sie dort wirklich willkommen sind. Den Leiter der Einrichtung, Vater Albeiro, kennen schon manche von Ihnen aus eigenem Erleben in Vorarlberg. Ich bin ihm in den Jahren zuvor oft in Kep begegnet und habe großes Vertrauen zu Vater Albeiro.
Unsere Jugendlichen werden in Kep eine sehr gute Ausbildung bekommen. Davon bin ich überzeugt! Ich hatte die Möglichkeit, unsere jungen Leute, die mittlerweile einen Abschluss in verschiedenen Berufen bei Don Bosco machen konnten, zu besuchen. Sie alle haben, auf Grund ihrer sehr guten Ausbildung dort, sofort eine Anstellung gefunden. DAS, liebe Paten, verdanken die Kinder vor allem IHNEN. Ohne Ihre jahrelange finanzielle Unterstützung, Ihr Mutmachen in schwierigen Situationen, Ihre liebevollen Briefe wäre das kaum möglich gewesen.


In Sinhoukville habe ich z. B. Dchaowie besucht, die mittlerweile dort als Sekretärin in einem Kinderheim arbeitet. Sie wird weiterstudieren und uns ganz sicher auch künftig noch ganz viel von ihrem Engagement für ihr Land berichten.


In Phnom Penh habe ich Kid, Soban und Hoeng getroffen. Alle gehen einen guten Weg in die Zukunft! Ihre Wege sind ganz sicher verschieden, aber hoffnungsvoll für Kambodschas Zukunft.


Und nun werden und sind sie also erwachsen – unsere Tani-Kinder, die ich schon so lange kenne!
Eines unserer ersten Kinder war Phy. Inzwischen ist er selbst Vater. Er kommt gern mit seiner kleinen Familie zu Besuch ins Kinderdorf. Dort lebt auch noch sein Bruder.


Auch Saoly konnte ich in ihrem neuen Zuhause besuchen. Weitab von ihrer großen Kinderdorffamilie lebt sie inzwischen glücklich mit ihrem neugeborenen Kind in einer intakten Familie.


Unseren ersten Don Bosco-Absolventen Vannara habe ich während meines Aufenthaltes in der Hauptstadt immer wieder gern als Gast in „seinem Hotel“ besucht.


Liebe Leserinnen und Leser,
das wirklich Schöne bei all meinen Besuchen im Land, bei allen Zusammentreffen mit unseren „ehemaligen“ Kindern, ihrem großartigen Start in eine sichere Zukunft, war für mich aber ihr Wunsch und die Möglichkeit, JEDERZEIT in ihre Kinderdorffamilie nach Tani zurückzukehren. DORT werden sie immer ein Zuhause haben. Ich habe diese Besuche wirklich genossen, geliebt und hatte dabei immer das gute Gefühl, hier gibt es eine große Familie, die jedem einen Platz bietet.

Alles Gute für das neue Jahr wünscht Ihnen
Ursula Beyer aus Coburg

Vorstand „Tani – Perspektiven für Kinder in Kambodscha“

Kreative Köpfe

Kreative Köpfe

Die Kinder finden mit ihrer jugendlichen Kreativität immer wieder Projekte, mit denen sie sich die Zeit vertreiben können. Erst vor kurzem haben sie einen Kanister und ein altes Holztor gefunden und damit eine weiteres Bastelprojekt gestartet.


Wir spendeten noch ein paar alte Cola-Flaschen, Seile und Klebeband. Mit vielen helfenden Händen war das Floß schnell fertiggestellt Die Kinder waren begeistert und die Jungfernfahrt ließ nicht lange auf sich warten.
Top ausgerüstet trieben sie das Floß auf fast einen Knoten an!


Voeng, der zur selben Zeit fischen versuchte, war über die kleine Bootstour, die seine Fische aufscheuchte, nicht so erfreut. Er fing aber trotzdem genügend für ein leckeres Abendessen!


Raffael Wendlinger
Auslandsdiener in Kambodscha

Neujahr in Kambodscha

Neujahr in Kambodscha

In Kambodscha werden 3 verschiedene Jahresbeginne gefeiert. Es gibt einmal das Khmer-New-Year, das Chinese-New-Year und dann das Neujahr zwischen Dezember und Jänner.

Wie jedes Jahr feiert Don Bosco in Kep eine große Silvesterparty, zu welcher wir wieder eingeladen waren. Don Bosco ist eine weltweite Organisation, die den Menschen in vielen Ländern eine bessere und spezifischere Ausbildung in ihrem gewünschten Beruf ermöglicht. Darum ist es unser Ziel, jedes Kind, das die High School abgeschlossen hat, zu Don Bosco zu entsenden, damit es dort die Möglichkeit erhält, einen Abschluss machen zu können und seinen Traumberuf zu verwirklichen.

Bei der diesjährigen Neujahrsfeier bei Don Bosco in Kep bekamen wir auch noch die Chance, Teil des Programmes zu werden. Und so haben ein paar Jungs und Mädchen wochenlang neben ihrem strengen Schulalltag eine Tanzaufführung vorbereitet.


Bevor das Abendprogramm begonnen hatte, konnten die Kinder im Meer schwimmen gehen, Fußball spielen oder sich mit Freunden aus Don Bosco unterhalten. Als es dann endlich soweit war und die Kinder und Jugendlichen ihr Talent und ihre Leidenschaft allen zeigen konnten, waren die Anspannung und Vorfreude sehr groß. Zuerst war die Gruppe der Jungs dran und begeisterte die Zuschauer mit ihrer Tanzchoreografie. Erleichtert, dass alles so gut geklappt hat, wurden sie danach zum Trinken und Essen eingeladen.


Dann war es für die Mädchen so weit. Sie brachten das Publikum mit ihrem Tanz zum Jubeln und waren sehr glücklich, einmal auf einer so großen Bühne ihr Talent unter Beweis zu stellen. Genauso wie die Jungs wurden die Mädchen danach auf Getränke und Essen eingeladen. Die Tanzgruppen waren sehr stolz auf sich und konnten mit dieser Aktion ihr Selbstbewusstsein stärken.


Nach ihren Auftritten konnten sich alle in Ruhe den Rest des Abendprogrammes ansehen. Der Abend verlief sehr schnell und schon bald war es an der Zeit, sich auf das neue Jahr vorzubereiten und zu freuen. Um 00:00 Uhr startete das Feuerwerk, die Menschen ließen Wunschballons in die Luft steigen oder Kerzen auf selbst gebastelten Papierblumen ins Meer treiben.
Am nächsten Vormittag fuhren wir wieder in Richtung Tani. Doch wir machten noch einen Stopp beim Hauptstrand und Markt in Kep und die Kinder wurden wieder auf Getränke und ein Frühstück eingeladen. Wer wollte, konnte sich noch auf dem Markt etwas Schönes kaufen.
Dies war wirklich ein besonderer Start in dieses neue Jahr.

Wir wünschen allen ein erfolgreiches und gutes neues Jahr 2019!

Benedikt Ammann
österreichischer Auslandsdiener in Kambodscha

Es weihnachtet sehr

Es weihnachtet sehr

In Kambodscha ist der Buddhismus sehr weit verbreitet. Rund 95% der Bevölkerung sind Buddhisten, so auch alle unsere Kinder im Kinderdorf. Obwohl Weihnachten ein christliches Fest ist, gestalten wir hier im Kinderdorf trotzdem eine Feier
Doch bevor wir mit der Feier beginnen konnten, schmückten wir unseren Christbaum, malten Bilder und bastelten Sterne aus Papier. Für die Herstellung der Weihnachtsdekoration erhielten wir tatkräftige Hilfe durch unsere Kinder und Emma Schwarz. Selbst unser Direktor Veasna fand Gefallen an der Arbeit und half uns dabei. Wir hatten sehr viel Spaß und eine schöne gemeinsame Zeit.
Als wir nach all der Arbeit das Endresultat sahen, waren wir alle sehr froh und stolz auf das Ergebnis.

Am Abend konnte die Feier nach all der Vorbereitung endlich starten. Zuerst verwöhnten uns die Hausmütter mit leckerem Essen und anschließend bekamen die Kinder, die Hausmütter und natürlich auch die Arbeiter ihre Geschenke, Früchte und Süßigkeiten zum Naschen. Als dann alle mit dem Geschenkeauspacken fertig und die Bäuche voll waren, tanzten wir gemeinsam und genossen diesen besonderen Abend.

Außerdem hatte ein Kind ein paar Tage vor dem Weihnachtsabend Geburtstag und so konnten wir seine Geburtstagsfeier und die Weihnachtsfeier zusammenlegen. Er freute sich sehr über die doppelte Menge an Geschenken.

Auch eine große Überraschung war, dass wir eine Tanzaufführung von ein paar Jungs und ein paar Mädchen bekommen haben. Sie haben uns wieder einmal ihre Tanzkünste unter Beweis gestellt.

Benedikt Ammann
österreichischer Auslandsdiener in Kambodscha