Derzeit findet in ganz Kambodscha das sogenannte Pchum Ben Festival statt, das vor allem als der „Tag der Ahnen“ bekannt ist. Es ist ein 15-tägiges Khmer-Festival mit sehr hoher Bedeutung für die kambodschanische Bevölkerung. In diesen 15 Tagen wird bei jeder Pagode ein großes Fest gefeiert, zu dem die ganze Gemeinde zusammentrifft, um verstorbener Familienmitglieder und Verwandter zu gedenken.

Wir im Kinderdorf nehmen an diesem Fest natürlich auch teil. Letztes Wochenende gingen wir am Freitagabend, Samstagvormittag, Samstagabend und Sonntagvormittag in die Pagoden. Wir starteten mit jener Pagode, die nicht weit weg vom Kinderdorf ist. Die nächsten beiden Pagodenbesuche waren im Dorf unserer stellvertretenden Direktorin Chanthou.

Am Abend wurde immer zusammen gebetet und an die Verstorbenen gedacht, am Vormittag wurde natürlich auch gebetet, aber danach wurde den Mönchen aus der Pagode Essen gegeben. Auch Kinder aus dem Kinderdorf haben die ehrenvolle Aufgabe erhalten und durften in der Pagode Gebete singen.

Frühaufsteher waren schon morgens um 4:00 Uhr in der Pagode, wo betend mit den Mönchen dreimal um die Pagode gegangen und dabei Reis verstreut wurde. Als abends der religiöse Teil zu Ende war, wurde noch gemeinsam getanzt, gegessen und die Zeit miteinander genossen. Außerdem konnte, wer wollte, Karussell fahren, auf einer Hüpfburg seine Energie loswerden oder mit Dartpfeilen Ballons zerplatzen. Wer einen Ballon zum Zerplatzen brachte, durfte sich eine Belohnung aussuchen.

Es war eine wunderschöne Erfahrung, die Bräuche und Kultur Kambodschas hautnah zu erleben und daran teilnehmen zu können.

Benedikt Ammann

österreichischer Auslandsdiener in Kambodscha