Das Kinderdorf trägt Früchte

Das Kinderdorf trägt Früchte

Vor mehr als 4 Jahren hat Poy das Kinderdorf verlassen, mittlerweile ist er verheiratet und feierte vor kurzem den ersten Geburtstag seines Sohnes.

Poy Ngorn hatte im Jänner 2014 als erstes Kind das Kinderdorf verlassen. Damals wollte er nicht mehr die Schulbank drücken und ging nach Phnom Penh, um dort als Bauarbeiter zu arbeiten. Trotz der Distanz und der Arbeit hielt er den Kontakt mit dem Kinderdorf stets aufrecht. Er kommt auch öfters auf Besuch, hauptsächlich um seinen jüngeren Bruder Aung zu besuchen, aber auch um mit den Kindern in Kontakt zu bleiben, mit denen er fast 6 Jahre lang aufgewachsen ist.

Seit November 2016 ist er verheiratet und lebt nach der kambodschanischen Tradition seither bei der Familie seiner Frau in Kampong Cham.

Vor einer Woche wurde sein Sohn Thana ein ganzes Jahr alt und Onkel Aung und ich waren dabei!

Das Konzept eines Geburtstagfestes musste Poy erst seinem neuen Dorf erklären da in Kambodscha üblicherweise keine Geburtstage gefeiert werden.

Er versammelte alle Kinder, kaufte einen Kuchen und schmückte seinen Vorgarten. Schon konnte die Party losgehen.

Der Kuchen landete mehr im Gesicht als im Mund, aber die Kinder hatten Spaß.

Das gesamte Team vom Kinderdorf Tani wünscht Thana ein wunderschönes Leben, vor allem Gesundheit und dass viele seiner Wünsche in Erfüllung gehen!

Raffael Wendlinger

Österreichischer Auslandsdiener in Kambodscha

Das Kinderdorf wandert aus!

Das Kinderdorf wandert aus!

Um den zweiwöchigen Besuch von Clemens, einem ehemaligen Zivildiener, ordentlich abzuschließen veranstalteten wir eine kleine Wanderung mit allen Kindern aus dem Kinderdorf. Wir gingen in Richtung Berge, um dort dann ein kleines Picknick mit den Kindern zu veranstalten und mit ihnen Zeit zu verbringen.

Früh am Morgen machten wir uns auf den Weg, um das stabile Wetter auszunutzen. Bepackt mit einer Truhe voll Reis, Getränken und Fleisch liefen wir durch die umliegenden Reisfelder.

Durch den starken Regen der letzten Tage war der Weg voll von Hindernissen. Wir wateten durch Pfützen, kletterten unter Büschen durch und sprangen über umgefallene Bäume und Äste.

Erschöpft angekommen konnte unser Picknick beginnen.

Die Jüngeren hielten behielten alles im Überblick, während die Älteren für das Fleisch zuständig waren.

Nach einer guten Mahlzeit aus unseren selbstgebastelten Tellern brauchten die meisten ein kurzes Nickerchen.

Die gesunde Mütze Schlaf und das reichliche Essen stärkte alle für die lange Rückreise.

Clemens bescherte uns mit einem super Ausflug und seiner Anwesenheit über zwei Wochen eine wunderschöne Zeit. Wir freuen uns bereits auf weitere Besuche!

Raffael Wendlinger

Österreichischer Zivildiener in Kambodscha

Unterricht im Kinderdorf

Unterricht im Kinderdorf

Diese Woche haben die letzten Kinder von uns endlich ihre abschließenden Prüfungen in der Schule absolviert. Nach wochenlanger Vorbereitung und täglichem Lernen sind wir alle froh und munter in die Ferien gestartet. Doch damit wir über die Ferien nicht alles wieder vergessen, haben wir auch im Kinderdorf Unterricht.

Dieser ist sehr wichtig für uns und wir wissen, dass er hilfreich ist. Nicht nur für die Schule, sondern auch für das Leben nach der Schule ist es sehr nützlich, gute Englischkenntnisse zu besitzen. Die älteren Kinder üben deswegen 6 Tage in der Woche mit unserem Direktor Veasna und unserem Zivildiener Raffael jeweils für 1 Stunde Englisch. Die jüngeren Kinder haben 5 Tage in der Woche Unterricht mit Veasna, Raffael und Benedikt.

Besonders bei den jüngeren Kindern ist es wichtig, dass eine Person ihnen die Wörter, die sie auf Englisch nicht verstehen, in Khmer erklären kann. Denn es ist sehr schwierig, ein Wort auf Englisch zu erklären, wenn der Wortschatz in Englisch noch nicht so umfangreich ist wie bei den älteren Kindern. Raffael und ich sind Veasna deshalb sehr dankbar, dass er sich die Zeit nimmt, um mit den Kindern Englisch zu lernen, denn wir wissen beide, dass unser Direktor sonst genügend zu tun hat.

Der Unterricht mit den älteren Kindern ist auf das Sprechen, Lesen und Schreiben verschiedener Übungen ausgelegt. Mit den jüngeren Kindern werden spielerisch ihre ersten Englischvokabeln gelernt. Wir halten den Unterricht aber nicht nur in den Ferien, sondern auch wieder im kommenden Schuljahr.

Benedikt Ammann

österreichischer Auslandsdiener in Kambodscha

Zeit zu gehen

Zeit zu gehen

Ein ganzes Jahr in einem fernen Land zu verbringen hörte sich viel an, bevor ich ausreiste kamen viele Ängste auf. Was, wenn ich Heimweh bekomme? Was, wenn ich Probleme mit der Kultur habe? Was, wenn ich maßlos überfordert bin? Was, wenn…?

Nach meiner Ankunft sind die Befürchtungen schnell der Überwältigung und Aufregung auf das Kommende gewichen. Die große Kinderdorffamilie in Tani hat mich, wie alle Gäste und Mitarbeiter, schnell in ihre Reihen geschlossen und aufgenommen, mit der Zeit wuchs ich mehr und mehr in die Gemeinschaft hinein. Sprachliche Barrieren mit den kleineren Kindern wurden durch Gesten mit Händen und Füßen umgangen, und gemeinsam Spaß konnte man bei Spielen auch ohne große Worte haben. Dass im Kinderdorf mittlerweile hauptsächlich Jugendlichen leben machte meinen Einsatz oft anspruchsvoll, aber sehr schön. Immer wieder durfte ich mit „Kindern“ in meinem Alter angeregte und interessante Gespräche über Gott und die Welt führen.

Ich kam mit vielen Erwartungen und Vorstellungen nach Tani. Dass am Ende alles anders kommt, war in diesem Fall umso besser. Jeden Tag durfte ich neues Erleben, kein Tag glich dem anderen. Zusätzlich zu den regulären Aufgaben kamen immer wieder verschiedene Aufgaben auf mich und Daniel zu. Besonders wichtig und schön war der enge Kontakt zu den Kindern. Immer wieder kamen sie mit schulischen, aber auch privaten Problemen und Angelegenheiten zu uns, wobei wir sie immer gerne unterstützt haben.

Jetzt, wo mein Einsatz zu Ende geht, ist die Zeit doch sehr viel schneller vergangen als erwartet. Ich freue mich wieder zu Hause zu sein, Kambodscha, das Tani und alle die im Kinderdorf leben werden mir aber jeden Tag fehlen. Die Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft, die einander in Kambodscha tagtäglich entgegengebracht wird, sucht ihresgleichen. Ein riesig großes DANKE gilt deshalb den Kindern, den Hausmüttern und Arbeitern im Kinderdorf, mit denen wir an einem Strang ziehen und gemeinsam das Kinderdorf zu einem schöneren Ort machen konnten. Ein besonderes Dankeschön möchte ich meinem Zivildienerkollegen Daniel sagen. Wir waren stets ein gutes Team und haben uns bei unseren Aufgaben, aber auch privaten Sorgen und Problemen unterstützt.

Ein Kinderdorf aus 9000 Kilometern neben Berufs- und Familienalltag zu leiten ist kein Kinderspiel, und schon gar keine Selbstverständlichkeit. Deshalb auch ein Dankeschön an den Vorstand des Vereins Tani und die tolle Arbeit, die sie in Kambodscha leisten. Danke für die Perspektiven, die den Kindern in Kambodscha durch das Projekt gegeben werden und Danke für die Möglichkeit meinen Zivildienst an diesem schönen Ort leisten zu können.

Zu guter Letzt ein besonders herzliches Dankeschön an euch, liebe Patinnen und Paten, Kinderdorffreunde und Unterstützer des Projekts. Danke, dass ihr für die nötigen Mittel für das Projekt sorgt. Ohne eure Hilfe könnte das Kinderdorf nicht bestehen und die Kinder in Tani nicht in eine bessere Zukunft geführt werden. Ein besonderes Danke auch an die Paten, die mit ihren Briefen immer wieder ein Lächeln in die Gesichter der Kinder zaubern. Durch eure regelmäßige Post wird das Vertrauen der Kinder in das Projekt und die Hilfe, die sie dadurch bekommen weiter gestärkt. Umso mehr sind unsere Kinder deshalb angespornt in der Schule und im Beruf ihr Bestes zu geben.

Mein Jahr in Kambodscha geht zu Ende. Ich wünsche allen am Projekt beteiligten, besonders unseren neuen Zivildienern, ein schönes neues Tani-Jahr!

Liebe Grüße,

Dominik Kratzer
Ehemaliger Auslandsdiener

Lieber Dominik,

inzwischen bist du zurück in Österreich. Sicher hast du nun schon viele schöne Momente mit deiner Familie und Freunden verbringen können. Wir sind aber sicher, dass dein Herz noch für lange Zeit in Tani verweilen wird.
Du hast mit viel Umsicht, Geduld und guten Ideen das Leben der Kinder bereichert, warst ihnen 1 Jahr lang ein guter Englischlehrer, verständnisvoller Freund, Kamerad und Spielgefährte.

Wir wünschen dir, dass du auch in deiner Zukunft alle deine Ziele und Pläne umsetzen kannst.
Herzlichen Dank und alles Gute für dich vom

Vorstand „Perspektiven für Kinder in Kambodscha“ Österreich und Deutschland

Neuankömmling im Kinderdorf

Neuankömmling im Kinderdorf

 

Von Graz über Wien nach Bangkok und weiter nach Kambodscha, nach fast 24 Stunden Reise war ich dann überglücklich, Benedikt endlich am Flughafen in Phnom Penh anzutreffen. Er wartete bereits seit einer Stunde dort, nachdem mein Flug wegen Unwetter Verspätung hatte. Per Tuktuk ging es weiter ins Hotel für eine kurze Auffrischung, um sich dann noch mit Dominik, dem vorherigen Zivildiener, zu treffen und seinen letzten Abend in Kambodscha gut ausklingen zu lassen.

Ich heiße Raffael Wendlinger und bin in Graz geboren und groß geworden. Innerhalb meiner 4 Jahre Gymnasium entdeckte ich meine liebe zum Tüfteln und Basteln und wechselte in eine HTL mit der Fachrichtung Maschinenbau. Nach 13 Jahren Schulausbildung und fast 20 Jahren “Hotel Mama” brauchte ich einen Fassadenwechsel und saß bereits 2 Wochen nach meiner Matura im Flugzeug nach Kambodscha.

Nach einem lustigen letzten Abend mit Dominik und einer gesunden Mütze Schlaf ging es für Benedikt und mich weiter zu unserem Kinderdorfdirektor Veasna, welcher zuvor Arbeit in Phnom Penh zu erledigen hatte. Zusammen fuhren wir per Bus ins Kinderdorf Tani. Etwa 1,5 Stunden später kamen wir bereits an und ich wurde von strahlenden Gesichtern herzlich begrüßt – sogar mit Blumen.

Benedikt gab mir eine kleine Führung durch das Kinderdorf und zeigte mir mein Zimmer. Bald darauf gab es bereits Abendessen, bei dem ich die Chance bekam, den ersten Kontakt mit den Kindern aufzunehmen und mich kurz vorzustellen. Ich freue mich jetzt schon auf das kommende Jahr und die Erfahrungen, die ich zusammen mit den Kindern sammeln darf!

Raffael Wendlinger

Österreichischer Auslandsfreiwilliger in Kambodscha