Donnerstag 6:30 Uhr mein Handy klingelt und ich erhalte die gute Nachricht: “I’m on my way”. Zum Glück! Bis zum Schluss war nicht klar, ob unser Gast die Reise nach Tani antreten kann, da die Überschwemmungen und der Dauerregen in Kampot die Fahrt erschwerten. Doch an diesem Tag schien die Sonne – ein gutes Omen, denn es wurde ein wunderbarer Tag.
Der Name ist Programm
Als ich vor acht Monaten nach Tani kam, nahm ich mir vor den Namen der NGO zu beherzigen – Perspektiven für Kinder in Kambodscha. Mir war bewusst, dass ich in vielen Dingen auf Grund der Sprachbarriere, der kulturellen Unterschiede und der Gegebenheiten vor allem selbst dazu lernen, aber nur bedingt zur Weiterentwicklung des Projekts beitragen konnte. Doch was ich jedenfalls konnte und wollte, war es den Jugendlichen im ländlichen Kambodscha Perspektiven für die Zeit nach der Schule aufzuzeigen, die außerhalb ihrer persönlichen Erfahrungen im Dorf lagen.
Entrepreneurship Workshop
Der Workshop an diesem Donnerstag in meiner vorletzten Woche war bestimmt eines der Highlights meines Einsatzes und hat genau diesen Zweck erfüllt. Sam Ath, der Manager der erfolgreichen Studentenfirma Butterflytours in Kampot, besuchte uns in Tani und sprach mit den Jugendlichen über seinen Berufsweg und das Abenteuer Unternehmertum. Ich hatte ihn bei einer Reise kennengelernt und war von diesem jungen Mann und dem Business so begeistert, dass ich ihn als Teil der „Berufsorientierung“ im Kinderdorf gewinnen konnte.
Er verstand es auch die jungen Menschen zu begeistern! Mit der richtigen Mischung an Humor, Wissen und Sympathie gelang es ihm, den Jugendlichen in kurzer Zeit das Thema Entrepreneurship zu vermitteln. In Kleingruppen entwickelten sie selbst Geschäftsideen, die wirtschaftlich erfolgreich und gleichzeitig zum Wohlergehen der Gemeinschaft beitragen. Die aktive Mitarbeit und das Ergebnis machten mich sehr stolz! In einer Gruppe entstand die Idee für eine biologische Anbaugemeinschaft in Tani, die das geerntete Gemüse und Obst gemeinsam an Restaurants, Shops und Privatpersonen vermarktet. Die andere Gruppe erarbeitete ein Geschäftsmodell für ein professionelles Hochzeits-Catering mit Bio-Lebensmitteln.
Was bleibt nach acht Monaten?
Was bleibt nun wenn ich zurückblicke? Für mich bleibt eine sehr prägende Zeit, mit vielen schönen und herausfordernden Momenten. Es bleibt die Erinnerung an Exkursionen zu Schulen und Universitäten, der Kontakt mit anderen NGOs, ein bisschen Khmer-Kenntnisse und viel Erfahrungen im privaten und beruflichen Umgang mit Menschen einer komplett neuen Kultur. Und ich hoffe, dass auch die Jugendlichen einige Gespräche in Erinnerung behalten und mit Motivation und Engagement an ihrer eigenen Zukunft bauen!
Ich wurde in den letzten Tagen oft gefragt, ob ich Tani bald vergessen werde. Ich kann jedoch versprechen: Ich werde die Zeit und die Menschen hier nie vergessen. Sie werden immer einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen haben!
Lisa Tamina Panhuber, Voluntärin in Tani
Liebe Lisa,
du hast unser Kinderdorf mit deinem großartigen Engagement für alle Kinder sehr bereichert!
Wir danken dir sehr herzlich für deinen vorbildlichen Einsatz, deine Ideen und Recherchen,
deine guten zukunftsorientierten Gedanken und Konzeptvorschläge und deine Unterstützung
unserer Jugendlichen bei ihrer Berufsfindung.
Wir wünschen dir alles Gute für deine Zukunft!
Vorstand Österreich und Deutschland „TANI – Perspektiven für Kinder in Kambodscha“
Hermann Gmeiner
„Ich weiß nichts Besseres, einem Kind zu helfen, als ihm eine Mutter zu geben, Geschwister zu geben, ein Haus, ein Dorf zu geben“
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Ziel des Projekts „Tani – Perspektiven für Kinder in Kambodscha“ ist es Waisen- und bedürftigen Kindern ein Leben in einem sicheren Zuhause, Zugang zu Bildung und ein kindergerechtes Aufwachsen zu ermöglichen.