Ein ganzes Jahr in einem fernen Land zu verbringen hörte sich viel an, bevor ich ausreiste kamen viele Ängste auf. Was, wenn ich Heimweh bekomme? Was, wenn ich Probleme mit der Kultur habe? Was, wenn ich maßlos überfordert bin? Was, wenn…?

Nach meiner Ankunft sind die Befürchtungen schnell der Überwältigung und Aufregung auf das Kommende gewichen. Die große Kinderdorffamilie in Tani hat mich, wie alle Gäste und Mitarbeiter, schnell in ihre Reihen geschlossen und aufgenommen, mit der Zeit wuchs ich mehr und mehr in die Gemeinschaft hinein. Sprachliche Barrieren mit den kleineren Kindern wurden durch Gesten mit Händen und Füßen umgangen, und gemeinsam Spaß konnte man bei Spielen auch ohne große Worte haben. Dass im Kinderdorf mittlerweile hauptsächlich Jugendlichen leben machte meinen Einsatz oft anspruchsvoll, aber sehr schön. Immer wieder durfte ich mit „Kindern“ in meinem Alter angeregte und interessante Gespräche über Gott und die Welt führen.

Ich kam mit vielen Erwartungen und Vorstellungen nach Tani. Dass am Ende alles anders kommt, war in diesem Fall umso besser. Jeden Tag durfte ich neues Erleben, kein Tag glich dem anderen. Zusätzlich zu den regulären Aufgaben kamen immer wieder verschiedene Aufgaben auf mich und Daniel zu. Besonders wichtig und schön war der enge Kontakt zu den Kindern. Immer wieder kamen sie mit schulischen, aber auch privaten Problemen und Angelegenheiten zu uns, wobei wir sie immer gerne unterstützt haben.

Jetzt, wo mein Einsatz zu Ende geht, ist die Zeit doch sehr viel schneller vergangen als erwartet. Ich freue mich wieder zu Hause zu sein, Kambodscha, das Tani und alle die im Kinderdorf leben werden mir aber jeden Tag fehlen. Die Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft, die einander in Kambodscha tagtäglich entgegengebracht wird, sucht ihresgleichen. Ein riesig großes DANKE gilt deshalb den Kindern, den Hausmüttern und Arbeitern im Kinderdorf, mit denen wir an einem Strang ziehen und gemeinsam das Kinderdorf zu einem schöneren Ort machen konnten. Ein besonderes Dankeschön möchte ich meinem Zivildienerkollegen Daniel sagen. Wir waren stets ein gutes Team und haben uns bei unseren Aufgaben, aber auch privaten Sorgen und Problemen unterstützt.

Ein Kinderdorf aus 9000 Kilometern neben Berufs- und Familienalltag zu leiten ist kein Kinderspiel, und schon gar keine Selbstverständlichkeit. Deshalb auch ein Dankeschön an den Vorstand des Vereins Tani und die tolle Arbeit, die sie in Kambodscha leisten. Danke für die Perspektiven, die den Kindern in Kambodscha durch das Projekt gegeben werden und Danke für die Möglichkeit meinen Zivildienst an diesem schönen Ort leisten zu können.

Zu guter Letzt ein besonders herzliches Dankeschön an euch, liebe Patinnen und Paten, Kinderdorffreunde und Unterstützer des Projekts. Danke, dass ihr für die nötigen Mittel für das Projekt sorgt. Ohne eure Hilfe könnte das Kinderdorf nicht bestehen und die Kinder in Tani nicht in eine bessere Zukunft geführt werden. Ein besonderes Danke auch an die Paten, die mit ihren Briefen immer wieder ein Lächeln in die Gesichter der Kinder zaubern. Durch eure regelmäßige Post wird das Vertrauen der Kinder in das Projekt und die Hilfe, die sie dadurch bekommen weiter gestärkt. Umso mehr sind unsere Kinder deshalb angespornt in der Schule und im Beruf ihr Bestes zu geben.

Mein Jahr in Kambodscha geht zu Ende. Ich wünsche allen am Projekt beteiligten, besonders unseren neuen Zivildienern, ein schönes neues Tani-Jahr!

Liebe Grüße,

Dominik Kratzer
Ehemaliger Auslandsdiener

Lieber Dominik,

inzwischen bist du zurück in Österreich. Sicher hast du nun schon viele schöne Momente mit deiner Familie und Freunden verbringen können. Wir sind aber sicher, dass dein Herz noch für lange Zeit in Tani verweilen wird.
Du hast mit viel Umsicht, Geduld und guten Ideen das Leben der Kinder bereichert, warst ihnen 1 Jahr lang ein guter Englischlehrer, verständnisvoller Freund, Kamerad und Spielgefährte.

Wir wünschen dir, dass du auch in deiner Zukunft alle deine Ziele und Pläne umsetzen kannst.
Herzlichen Dank und alles Gute für dich vom

Vorstand „Perspektiven für Kinder in Kambodscha“ Österreich und Deutschland